Zur Geschichte der Brakenhoffschule
Die folgenden Ausführungen sind dem "Kleinen Blatt", 6. Ausgabe vom Oktober 1979 entnommen.
Unser Dank gilt den Verfassern Frau A. Boekhoff und Herrn H. Wächter.
Wir weisen auch auf die kürzlich erschienene Chronik "Liebe alte Brakenhoffschule" von Herrn Hans Wächter hin, in der sie ausführlich die Geschichte der Westersteder Schulen und Geschichten rund um die Brakenhoffschule nachlesen können.
Das Gründungsjahr der Westersteder Volksschule ist nicht mehr nachweisbar. Wir können aber annehmen, dass sie zur Zeit der Reformation bei der Westersteder Kirche eingerichtet wurde.
1579 |
fand in Westerstede die erste Kirchenvisitation nach der Hamelmannschen Kirchenordnung statt, bei der das gesamte kirchliche Leben in der Gemeinde überprüft wurde. Im Visitationsprotokoll ist ein Diedrich Braunken aus dem Garrenholte als Schulmeister in Westerstede erwähnt. Es ist anzunehmen, dass er zu der bereits 1428 urkundlich belegten Garnholter Hausmannstelle Bruneke/Brunken gehörte. Sein Sohn Jürgen Brüneken war Küster an der Kirche. |
1605 |
In Westerstede starb der Schulmeister Kleine. |
1628 – 1665 |
Renke Brunken, Schulmeister in Westerstede. Er war ein Enkel des Diedrich Braunken. |
1641 |
Bei der Visitation des Kirchspiels Westerstede wurde angeregt, in den umliegenden Dörfern Schulen zu gründen. In Hüllstede wurde damit der Anfang gemacht. |
1645 |
In einem Visitationsprotokoll ist erwähnt, dass in Hüllstede und Linswege Klippschulen bestanden. |
1665-1681 (?) |
Ötke Gerdes, Schulmeister und Küster. Zu seiner Zeit starben in Westerstede viele Einwohner an der Pest. |
1681-1699 |
Eilerd Gerdes, Schulmeister, Küster, Organist. |
1699-1731 (?) |
Hinrich Petershagen |
1731-1737 (?) |
Gottfried Petershagen. Er war ein Sohn von Hinrich Petershagen und verstarb im Alter von 24 Jahren. |
1737-1748 |
Johann Haase. |
1748-1788 |
Hermann Christian Wehlau, Schulmeister und Organist. Er starb 1788 im Alter von 76 Jahren. |
1788-1816 |
Bühne, Schulmeister und Organist. Er war vorher Lakai des Amtmanns von Apen und Westerstede. |
1816-1832 |
Johann Bernhard Strodthoff, Schulmeister, Küster und Organist. Er war der erste Westersteder Schulmeister, der an dem 1793 in Oldenburg eingerichteten Seminar ausgebildet worden war. Sein Bruder war Lehrer in Halsbeck. J.B. Strodthoff legte sein Amt als Schulmeister 1832 nieder und wurde Westersteder Kirchspielsvogt, ab 1836 Gemeindevorsteher. ... |
1825 |
Wegen der Baufälligkeit des Gebäudes und der hohen Schülerzahl wurde die Schule neu gebaut. Es wurden zwei Klassen eingerichtet. |
1832-1869 |
Heinrich Schmeding, Schulmeister und Organist |
1866 |
wurde die Westersteder Schule dreiklassig.Der Ort Westerstede hatte etwa 800 Einwohner. |
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1869-1873 |
Kuhlmann, Schulmeister und Organist. Er verstarb nach 4 Jahren. |
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1874-1892 |
Hermann Brakenhoff, Schulmeister und Organist. Er wurde am 31.01.1822 in Schwei geboren und verstarb am 10.01.1906 in Westerstede. Sein Vater Johann Diedrich Brakenhoff stammte aus Ocholt. Sein Großvater war in Ocholt Schulhalter, sein Urgroßvater in Vreschen-Bokel. Nachkommen Hermann Brakenhoffs sind bis heute vielfach im Schuldienst. Eine Urenkelin, Greta Brakenhoff, schrieb unter dem Pseudonym Hagdis Hollriede Jugendschriften mit hoher Auflage. |
1892-1907 |
Warrelmann, Hauptlehrer und Organist. |
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1893 |
wurde die Westersteder Schule vierklassig. Das 1825 erbaute Schulgebäude hatte aber nur drei Klassenräume und war stark baufällig. Daher beschlossen der Schulvorstand und der Schulausschuss den Neubau eines sechsklassigen Gebäudes. |
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1894 |
wurde die Westersteder Schule fünfklassig. Sie wurde zu jener Zeit von 290 Schülern besucht; das entsprach einer Klassenstärke von 58 Schülern. |
1920 |
wurde die Schule sechsklassig. |
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1921 |
wurde die Schule siebenklassig |
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1925 |
erfolgte die notwendige Erweiterung der Schule zu einer zwölfklassigen Schule durch den Neubau an der Kirchenstraße. |
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1927-1947 |
Gerhard Eimers, Rektor, Organist. |
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1945 |
Im April 1945 wurden alle Schulen geschlossen. |
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Aus der Schulstatistik vom 15.11.1947: 770 Schüler in 13 Klassen; Klassendurchschnitt: 59 Schüler; 7 Klassenräume; 10 Lehrkräfte. |
1948 |
Im August wurden 4 provisorisch hergerichtete Klassenräume im Gebäude der Hössensporthalle in Benutzung genommen. Es gab nun für 14 Klassen 11 Räume. |
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1949 |
Im Sommer waren die vier oberen Klassen erstmalig zu einem zehntägigen Erholungs- und Lehraufenthalt in Wangerooge im Westturm. |
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Schulspeisung gab es für über 50% der Schüler. Als Weihnachtszuteilung erhielten alle Kinder 100 g Schokolade und 200 g Butterkekse. |
1952 |
Auf Antrag von Rektor Drieling erhielt die alte Schule am November den Namen „Brakenhoffschule am Markt", um das erzieherische Wirken dieses Pädagogen und seine Bemühungen um das Westersteder Schulwesen zu würdigen (siehe 1874-1892). |
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1954-1955 |
Neubau der Turnhalle der Brakenhoffschule. |
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1979 |
Einweihung der neuen Brakenhoffschule an der von-Weber-Straße |